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SCHÖNHEIT & PFLEGE

Haut im Sommermodus

Sind Sie schon startklar für die warme Jahreszeit oder braucht es noch ein wenig Starthilfe, um mit strahlendem Teint die sonnigen Monate zu genießen? Mit diesen Tipps gelingt’s. Von Eva Rohrer

Strahlender Himmel, frische Luft, angenehme Wärme – so lieben wir den Frühsommer und genießen Wanderungen, Radtouren, Sport, Schwimmen und für viele steht der Urlaub vor der Tür. 

Neue Jahreszeit, neue Herausforderungen für die Haut – sie geht in den Sommermodus. Die Anpassung der Haut-Pflege ist spätestens jetzt ein Muss. Die Wärme im Sommer führt dazu, dass sich die Blutgefäße weiten, die Haut also rosiger aussieht als im Winter und besser mit Nährstoffen versorgt wird. 

Die Talgdrüsen produzieren wieder mehr Fett als während der kalten Jahreszeit. Und schließlich erhöht sich der Feuchtigkeitsgehalt auf der Haut, sie sieht glatter aus. Dazu kann auch Vitamin D beitragen, das unter Einfluss von Sonne gebildet wird, es regt nämlich auch die körpereigene Collagen-Produktion an. 

Und dieses Stützgerüst hält die Haut prall und glatt. Allerdings kann die Kombination aus Hitze, hoher Luftfeuchtigkeit und erhöhter Talgproduktion die Poren verstopfen – die Folgen können Mitesser und Pickelchen sein. 

Weg mit zu viel Fett 
Daher sollten nun die reichhaltigen Pflegeprodukte und Öle, welche die Haut im Winter geschmeidig halten, vorübergehend in der Schublade verschwinden. Unser größtes Organ braucht jetzt weniger Fett von außen, dafür will sie aber mit reichlich Feuchtigkeit versorgt werden. 

Benützen Sie nun regelmäßig leichte Feuchtigkeitscremes und Seren. Zum Beispiel Aloe Vera, Hylauronsäure oder Urea sind diesbezüglich wirkungsvolle Inhaltsstoffe. Wenn Sie auf reichhaltige Anti-Aging-Cremes oder ölhaltige Produkte nicht verzichten wollen, sparsam und nur abends auftragen. Als Basis für einen frischen Teint ist jedoch die tägliche gründliche Säuberung von Schmutz, Staub, Pollen und anderen unterwünschten Partikeln unerlässlich. 

Nicht alle sind wasserlöslich, weshalb ein Reinigungs-Gel, eine Reinigungsmilch oder ähnliches hilfreich ist. Warum eignet sich normale Seife nicht? Ihr pH-Wert beträgt ungefähr 8 (alkalisch). Unsere Haut braucht aber Werte von 4,5 bis 5,5, also deutlich saurer, was bei der Abwehr von Pilzen und Bakterien hilft. 

Es dauert Stunden, bis die Haut diesen Wert nach dem Waschen mit stark alkalischen Produkten erreicht und sich von der radikalen Reinigung wieder erholt hat. Vor dem Schlafengehen das Make-up entfernen, einen pH-neutralen Gesichtsreiniger einmassieren und mit lauwarmem Wasser abspülen. Danach trockentupfen. Nun die leichte Nachtpflege auftragen und einklopfen. 

Gleichmäßig bräunen 
Besonders aufnahmefähig für Nacht-Cremes und Seren ist die Haut nach einem Peeling, das einmal wöchentlich empfohlen wird. Abgestorbene Hautschüppchen werden dabei entfernt. Die Haut danach abspülen, nun sieht diese glatt und rosig aus. Wählen Sie das Produkt ihrem Hauttyp entsprechend. Verschiedene Peeling-Produkte mit feinen Körnchen für manuelle Entfernung von Schüppchen oder Cremes mit Enzymen, welche die Schüppchen ablösen, werden angeboten. Peeling führt übrigens auch dazu, dass die Haut gleichmäßiger bräunt. 

Für eine optimale Ausgangslage ist eine Grundreinigung bei einer Kosmetikerin empfehlenswert. Mitesser werden entfernt, die Poren wieder geöffnet, so dass sich nicht so leicht aus verstopften Poren Pickel entwickeln. Sie werden auch über Ihren Hauttyp bzw. die derzeitige Verfassung der Haut beraten. So gut vorbereitet liegt es an Ihnen, die Haut weiterhin durch richtige Pflege im Sommer zum Strahlen zu bringen. 

Jetzt zeigen wir viel Haut 
Deshalb gilt das Vorbereitungsprogramm auch für den Körper, um Dekolletee, Schultern, Arme und Beine von ihrer schönsten Seite ohne Pickel und Schüppchen zu zeigen. Also sind jetzt auch Ganzkörper-Peelings angesagt. Warm abduschen (bitte nicht heiß, das trocknet die Haut aus.) Auf die noch feuchte Haut das Peeling-Produkt auftragen und mit kreisenden Bewegungen leicht massieren. 

Sie können mit Öl und Salz auch selbst ein Peeling herstellen. Zum Schluss wieder warm abduschen, um die Cremereste gründlich zu entfernen. Die Haut nun mit einer feuchtigkeitsspendenden Lotion verwöhnen. Bei diesem abendlichen Schönheitsprogramm nicht auf die Füße vergessen! Sie sollen schließlich gepflegt in den Sandalen zur Geltung kommen. Nägel gerade kürzen, Nagelhaut zurückschieben und mit etwas Öl pflegen. Mit einer guten Fuß-Creme den gesamten Fuß massieren. Das regt auch die Durchblutung an. 

Glatte Beine 
Was jetzt im Sommer wieder mehr zu Tage tritt, sind die Beine. Auch diese wollen wir glatt und seidig herzeigen. Also wird wieder regelmäßig zum Rasierer gegriffen. Für eine längere Lösung sorgt zum Beispiel das Enthaaren mit Wachs oder auch Sugaring ist einen Versuch wert. Oder vielleicht gehören Sie ja zu jenen, die es schon länger anwenden? Wer noch nicht so genau Bescheid weiß: 

Beim Waxing wird das Wachs in Haarwuchsrichtung aufgetragen bzw. mit Vlies-Streifen angedrückt und gegen die Wuchsrichtung entfernt. Anders beim Sugaring. Hier wird die Zuckerpaste (Grundlage Zucker, Zitronensaft, Wasser) gegen die Wuchsrichtung aufgetragen, aber in Wuchsrichtung wieder entfernt. Diese Methode ist etwas aufwändiger, jedoch sanfter und daher für empfindliche Regionen besser geeignet, soll die Haut weniger reizen und das Einwachsen nachwachsender Härchen wird verringert. 

In beiden Fällen werden die Haare mit der Wurzel entfernt. Beim Sugaring muss man mit dem Abziehen nicht warten, bis die Masse trocken geworden ist. Und die Zuckerpaste klebt nur an den Haaren, nicht aber an der Haut beim Entfernen. Vermutlich auch deswegen wird die Prozedur als nicht so unangenehm empfunden. Nach der Haarentfernung die Beine abspülen und eine beruhigende, entzündungshemmende Pflege auftragen. 

Machen Sie es sanft! 
Nun ist die Haut gut auf den Sommer vorbereitet. Damit Sie ihn unbeschwert genießen können, noch das Wichtigste: Der Sonnenschutz! Sanft bräunen statt Sonnenbrand ist nun die Devise, um Rötungen, Hautverfärbungen zu verhindern und das Haut-Krebsrisiko so gering wie möglich zu halten. Nicht zuletzt wird durch zu viel Sonne die Hautalterung beschleunigt! Gerade wenn Sie bisher noch kaum Zeit und Gelegenheit hatten, um die Haut an die UV-Strahlung zu gewöhnen, nicht bei der erstbesten Gelegenheit übertreiben! 

Die Haut produziert zwar Melanin, um die Haut zu bräunen, aber dafür sollte man ihr unbedingt Zeit geben. Anfangs nur kurz in die Sonne, die Aufenthalte langsam steigern. Generell ist es empfehlenswert, vom späten Vormittag bis frühen Nachmittag im Schatten zu bleiben. Auch da wird man braun – etwas langsamer, dafür umso besser für die Haut. Je heller der Hauttyp, desto vorsichtiger sollte die Gewöhnung erfolgen. Sich schon im Vorfeld des Urlaubs einen Sonnenbrand zu holen, wären keine guten Voraussetzungen für den Strandurlaub. 

Gefahr nicht nur am Strand 
Bevor Sie in die Sonne gehen, immer gut mit – je nach Hauttyp – hohem bis sehr hohem Schutzfaktor eincremen. Was viele unterschätzen, auch bei sportlichen Aktivitäten im Freien wie Rad fahren, wandern, Spazierengehen, Besichtigungen usw. ist man dem UV-Licht oft übermäßig ausgesetzt. Besonders Gesicht (Nase!), Ohren, Schultern und Dekolletee, Handrücken (Radfahren!) gut eincremen, um Verbrennungen zu vermeiden. UV-Licht ausgesetzt zu sein und zu bräunen, bedeutet Stress für die Haut. Mit der Ernährung kann zwar der Sonnenschutz keinesfalls ersetzt, aber die Haut bei der Gewöhnung an die Sonne, der Melanin-Bildung und der Regeneration unterstützt werden. 

Nahrung für die Haut 
Vitamin C, E, Selen, Zink sowie Calcium zählen zu diesen wichtigen Mikronährstoffen. Betacarotin ist vor allem in gelbem und rotem Obst und Gemüse enthalten wie in Karotten, Paprika, Mango, Marillen aber auch in vielen grünen Gemüsesorten (hier ist die Farbe vom Chlorophyll überdeckt), z. B. Brokkoli, Erbsen, Kohl, Spinat. Wie Betacarotin zählt Lycopin zu den Antioxidantien, die aggressiven Sauerstoffteilchen (Radikalen) entgegenwirken und sind reichlich in Paradeisern enthalten. 

Mit Nüssen, Pflanzenölen, Getreide und Milchprodukten führen Sie Vitamin E zu. Fisch, Eier, Linsen, Spargel, Kohl, Zwiebel und Paranüsse liefern Selen. Zink steckt in Haferflocken, Sojabohnen, Kakao, in Käse wie Emmentaler und Fleisch. Wer sich abwechslungsreich ernährt, tut also auch seiner Haut Gutes. Nicht vergessen: Ausreichend Wasser trinken für ein straffes Hautbild. Auf einen schönen Start in den Sommer!

Ausmisten im Bad
Da Sie im Sommer von reichhaltigen Cremes und Ölen auf feuchtigkeitsbetonte Produkte umsteigen sollten, ist dies eine gute Gelegenheit, die Kosmetiktasche zu durchforsten. Was liegt hier alles rum und vor allem: wie lange schon? Abgelaufene Produkte entsorgen. Solche, die schon „ewig“ geöffnet sind, werden die warme Jahreszeit auch nicht so gut überstehen. Vor allem Kosmetika, die nicht mehr einwandfrei riechen oder deren Konsistenz sich verändert hat (z. B. spaltet sich die Creme in flüssige und feste Bestandteile auf), gehören entsorgt, ebenso Nagellacke, die schon jahrelang im Kästchen stehen. 

Vor allem schmückende Produkte wie Lippenstifte, Mascara, Eyliner usw. sind wegen der Art der Anwendung (nahe am Auge) anfällig für Bakterien. Als Richtwerte: z. B. für flüssigen Kajal und Wimperntusche etwa bis zu 6 Monate nach Anbruch verwenden. Bitte beachten: Bei manchen Produkten ist die Haltbarkeit ab dem Zeitpunkt des Öffnens angegeben. Bei einigen das Ablaufdatum.

Mechanisch oder chemisch?
Welche Form des Peelings geeignet ist, hängt auch vom Hauttyp ab. Es wird vor allem in zwei Arten eingeteilt, eben mechanisch oder chemisch. Beim mechanischen Peeling werden abgestorbene Hautschüppchen durch Abreiben entfernt. Größere (für den Körper) oder kleinere bis hin zu feinsten Körnchen (für das Gesicht) sind dafür in den Produkten enthalten.

Bei chemischen Peelings erfolgt die Loslösung der Schüppchen durch chemische Prozesse, meist mit Hilfe einer Säure. Hierbei gibt es wieder Abstufungen bei der Intensität, je nachdem, ob ein leichter bis hin zu einem tiefenwirksamen Effekt erreicht werden soll. Am besten vorher an einer kleinen Stelle testen. 

Tiefenwirksame chemische Peelings werden vor allem im Schönheits-medizinischen Bereich und in Kosmetiksalons angewendet. Wie überhaupt es sinnvoll ist, sich fachlich beraten zu lassen, welche Form von Peeling im Einzelfall am besten geeignet ist.

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