Kräutertees sind ideale Helfer gegen winterliche Beschwerden wie Husten, Fieber und Halsweh. Sie wirken sogar stimmungsaufhellend an trüben Tagen oder gegen Magenschmerzen nach zu deftigem Essen.
Kaum wird es draußen wieder kühl und früh dunkel, ist unser Körper auf vielfältige Weise belastet. Erkältungen oder grippale Infekte bringen Halsschmerzen, zähen Husten und mitunter Fieber. Die langen dunklen Tage schlagen sich manchmal auf die Stimmung, und selbst die kulinarischen Köstlichkeiten des Winters wie Braten mit Knödel, Gansl und Co haben ihre Schattenseiten – nämlich Völlegefühl und Bauchweh. Bei vielen dieser Beschwerden gibt es jedoch wirksame Kräuter, die in Form von Tees Leiden lindern. Gerda Holzmann ist Kräuterexpertin bei „Sonnentor“ und weiß um die wohltuende Wirkung: „Wer auf hochwertige Qualität vertraut, findet in Tees eine tolle Unterstützung für sein Wohlbefinden. Es ist eine einfache Methode, um die Kräfte der Natur für die eigene Gesundheit zu nutzen. Schließlich ist gegen die meisten Wehwehchen ein Kraut gewachsen.“ Und das mit langer Tradition – so werden in China Kräuter bereits seit 2.700 v. Chr. zu Heilzwecken eingesetzt.
Halsweh-Stopp und Husten-Aus
Egal ob lästiger Reizhusten oder eine schmerzhafte Halsentzündung, Tees können hier natürliche Linderung bringen. Bei Husten und Heiserkeit sowie Entzündungen im Hals- und Rachenraum verschafft etwa Lindenblütentee Erleichterung. Holzmann: „Mein Tipp: Lindenblüten werden als Teeaufguss getrunken. Mit einem Löffelchen Honig gesüßt, ist nicht nur die Wirkung, sondern auch der Geschmack ein echtes Highlight.“ Salbei wirkt vor allem wärmend und desinfizierend, weswegen er bei Halsschmerzen eingesetzt wird. Zum Trinken am besten nur kurz ziehen lassen, länger gezogen eignet er sich dann vor allem gut zum Gurgeln. „Und die Käspappel ist genau das richtige Kräutlein, wenn der Frosch einmal im Hals stecken geblieben ist. Dank Schleim- und Gerbstoffen wirkt sie reizlindernd bei trockenem Mund, Heiserkeit oder Husten“, weiß die Expertin. Lauwarmer Käspappeltee eignet sich übrigens auch gut zum Gurgeln bei Halsbeschwerden. Dafür einfach einen starken Tee brauen und etwas auskühlen lassen. Bei Husten aller Art kommt schließlich Thymian zum Einsatz. Seine ätherischen Öle enthalten Thymol, das antibakterielle Eigenschaften hat. Er empfiehlt sich sich nicht nur als Tee, sondern auch als Beigabe zu Inhalationen.
Das 1x1 des Teekochens |
---|
Damit Tee seine ganze wohltuende Kraft und seinen vollen Geschmack entfalten kann, hat GESÜNDER LEBEN Tipps für die optimale Zubereitung. Dosierung Ziehdauer Vorwärmen ja oder nein? Wassertemperatur Material der Kanne Reinigen Lagerung Loser Tee oder Teebeutel? Bio oder konventionell? |
Schneller fieberfrei
Lindenblütentee ist ein echtes Multitalent und auch bei Fieber eine gute Wahl. „Aufgrund der schweißtreibenden Eigenschaften sind Lindenblüten bei Grippe das richtige Kraut.“ Schweißtreibend wirkt ebenfalls ein Tee aus Holunderblüten. „Er ist ein willkommenes Mittel, um Erkältungen rauszuschwitzen oder diesen vorzubeugen“, erklärt die Kräuterfachfrau. Eine Pflanze aus dem Süden kommt bei zu hoher Körpertemperatur ebenfalls gerne zum Einsatz: Olivenblätter bieten einen guten Zellschutz und gelten als Wundermittel gegen Fieber. Tipp: Die losen Blätter 10 bis 20 Minuten ziehen lassen.
Gegen den Winterblues
Graue Tage, frühe Dunkelheit und viel weniger Aufenthalte im Freien – das schlägt einem schon mal aufs Gemüt. Nicht jede Verstimmung muss gleich medikamentös behandelt werden. Echtes Johanniskraut ist eines der in Europa am häufigsten als Antidepressivum eingesetzten pflanzlichen Arzneimittel. Das Heilmittel soll Trübsinn, Antriebslosigkeit und Müdigkeit vertreiben. Auch die Apfelminze wird in der Volksmedizin als Stimmungsaufheller eingesetzt. Sie stärkt die Nerven und den Geist. „Und garantiert nicht berauschend, aber stimmungsaufhellend und beruhigend ist ein Aufguss aus Hanfblättern“, so ein weiterer Tipp von Gerda Holzmann.
Beruhigung für Magen und Darm
Während man im Sommer gerne mal bloß ein paar Salatblätter knabbert, darf es im Winter für viele schon recht deftig zugehen. Dazu kommen etwaige Sünden bei dem Besuch von Adventmärkten und Weihnachtsfeiern, die ihre Spuren hinterlassen. Hilfreiche Kräutertees gibt es zum Glück genug: Ein Klassiker ist Kamillentee, der Magen und Darm beruhigt und auch bei Blähungen, Verdauungsbeschwerden und Magenkrämpfen wirkt. Fenchel wird nicht nur bei Babybauchweh eingesetzt, sondern auch bei Erwachsenen. Er wirkt krampflösend, ähnlich wie der beliebte Pfefferminztee. Dieser ist darüber hinaus aber auch gut gegen Übelkeit und unterstützt die Verdauung.
Bei Völlegefühl und Blähungen gehört der Darm entlastet, Anis und Kümmel helfen bestens, auch in Kombination mit Fenchel. Der schon erwähnte Käspappeltee ist übrigens bei leichten Schleimhautentzündungen im Magen-Darm-Bereich ebenfalls hilfreich. Außerdem setzt man die Käspappel auch erfolgreich als Kompresse am Magen ein, um Bauchschmerzen zu lindern. Krampft es leicht im Magen-Darm-Bereich kommt schließlich noch die Schafgarbe zum Einsatz.
Allgemein gilt, etwa zwei bis drei Tassen am Tag zu trinken und darauf zu schauen, wo der Tee herkommt. Kräuterexpertin Gerda Holzmann: „Es ist ratsam, den Tee direkt beim Hersteller, im Bio-Fachhandel, im Reformhaus oder in der Apotheke zu kaufen. Wichtig ist immer die entsprechende Beratung vor Ort. Und, aufgepasst: Nicht alle Tees aus der Apotheke sind automatisch bio! Auch hier gibt es unterschiedliche Qualitäten.“
< vorheriger Artikel | nächster Artikel > |
---|