Nudelgerichte müssen nicht dick machen – vorausgesetzt, sie kommen mit Gemüse und al dente auf den Tisch. Plus: Worauf Gesundheitsbewusste achten sollten.
Die gute Nachricht gleich vorab: Nicht die Pasta ist für das Hüftgold verantwortlich, sondern die teils reichlich fetten Saucen – vom Pesto aus Pinienkernen, Olivenöl und Parmesan über die Gorgonzolasauce bis zur Pilzsauce, die mit viel Schlagobers „verfeinert“ wird. Ebenso schlagen sich überbackene Nudelgerichte auf dem Kalorienkonto gewaltig nieder. Nicht zu vergessen, der krönende Abschluss, der bei vielen Pastagerichten nicht fehlen darf: Parmesan, der nicht selten in großen Mengen über das Gericht gerieben wird. Aber es geht viel gesünder! Versuchen Sie doch, Nudelgerichte mit Gemüse zu kombinieren. Dieses kann freilich genauso als Sauce daherkommen, beispielsweise in Form des klassischen Paradeissugos. Oder probieren Sie Orecchiette alla pugliese, das sind Öhrchennudeln mit Brokkoli. Dieser Pastagenuss aus Hartweizengrieß und Weizenmehl schmeckt auch köstlich mit Rucola und Paradeisern. Eine weitere Möglichkeit: Gemüse einfach in Würfel schneiden oder mit dem Sparschäler zu Nudeln „schälen“ (funktioniert bei Karotten hervorragend, aber genauso etwa bei Zucchini), in einer Pfanne kurz anbraten, würzen, mit den gekochten Nudeln vermengen und mit Olivenöl beträufeln. Bei der Wahl der Gewürze kann man der kulinarischen Kreativität freien Lauf lassen: Wie wäre es, wenn man statt Basilikum, Majoran und Co einmal Garam Masala verwendet und dem Nudelgericht somit einen Hauch von Indien verpasst? Auch gut: Nudeln mit Fisch oder Meeresfrüchten. Die bekannte deutsche Köchin und bekennende Liebhaberin der italienischen Küche, Cornelia Poletto, serviert Spaghetti zum Beispiel gerne mit Venusmuscheln (alle vongole), mit marinierten Lachswürfeln oder mit Garnelen, Paradeisern und Zucchini.
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Gesunde Nudeln. Durch das Kochen verdoppeln Nudeln ihr Volumen und so werden je nach Sorte aus 100 Gramm rohen Hartweizennudeln mitunter sogar über 200 Gramm gekochte Nudeln. Diese enthalten zusammen mit dem durch das Kochen aufgenommen Wasser etwa 30 Prozent Kohlenhydrate und im Schnitt 300 bis 350 Kalorien. Und jetzt kommt’s: Unser Körper speichert diese Energie in Form von Glykogen in den Muskelzellen und in der Leber. Ein Grund, warum Sportler schon lange auf Teigwaren setzen. Marathonläufer beispielsweise treffen sich nicht selten am Abend vor einem Wettkampf zur Pasta- Party, um Kohlenhydrate aufzunehmen. Abgesehen davon haben Teigwaren kaum Fett, liefern uns dafür jedoch viel pflanzliches Eiweiß, B-Vitamine, Vitamin E, Kalium, Magnesium und Eisen. Und einmal mehr sind es Vollkornnudeln, die in dieser Hinsicht besonders hervorstechen: Aufgrund ihres hohen Ballaststoffanteils sättigen sie nicht nur länger, sondern haben außerdem einen positiven Einfluss auf die Darmtätigkeit.
Al dente abnehmen. Wer also auf fettige Saucen verzichtet, kann mit Nudeln sogar abnehmen – vorausgesetzt, sie kommen al dente, also bissfest, auf den Tisch. Denn je kürzer Teigwaren gekocht werden, umso weniger Stärke spaltet sich während des Kochvorgangs auf, was sich unter anderem auf den Blutzucker positiv auswirkt bzw. ihn zumindest langsamer ansteigen lässt. Apropos Nudeln kochen: Das Wasser immer erst salzen, wenn es bereits siedet, denn Wasser mit Salz braucht länger, bis es kocht.
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