![]() Bärlauch wird auch wilder Knoblauch, Waldknoblauch, Hexenzwiebel, Zigeunerlauch, Ramsen oder Waldherre genannt. Bärlauch gehört zu den Liliengewächsen. Die Zwiebel ist kleiner als beim Knoblauch. Als Frühlingsbote verbreitet Bärlauch bereits ab Ende März den typischen Knoblauchgeruch in den Wäldern und Auen. Beim Bärlauch handelt es sich um einen so genannten Kaltkeimer: Erst die Frosteinwirkung im Winter löst den Keimvorgang aus. Der Name Bärlauch stammt aus der Zeit, als noch Braunbären unsere Wälder bevölkerten. Der Volksglaube ging davon aus, dass der Bär bestimmten Pflanzen seine Kräfte verleiht. Durch den Verzehr dieser Pflanzen könne sich der Mensch somit Bärenkräfte aneignen. ![]() Vorkommen und Ernte Bärlauch wächst in ganz Europa. Er bevorzugt schattige, feuchte Waldhänge und Bachufer mit humusreichen Böden. Bei guten Wachstumsbedingungen verbreitet sich Bärlauch relativ rasch und bildet riesige dicht besiedelte Felder. Er kommt vor allem in Laubwäldern vor und besticht durch einen intensiven knoblauchähnlichen Geruch. Im Garten wächst Bärlauch vorwiegend unter Sträuchern. Bärlauch lässt sich gut in Blumenschalen aussäen. Wer den Winter nicht abwarten möchte, stellt die Aussaatschale in einen Gefrierbeutel gehüllt, für vier bis sechs Wochen (bei maximal vier Grad Celsius) in den Kühlschrank. Danach soll die Pflanze bei zirka acht bis zwölf Grad Celsius weiterwachsen. Die Blätter müssen vor der Blütezeit (Blütezeit: April bis Mai) geerntet werden. Gefährliche Verwechslungsgefahr Aufgrund der Ähnlichkeit der Blätter wird Bärlauch immer wieder mit Maiglöckchen und Herbstzeitlosen verwechselt. Allerdings riechen Maiglöckchen und Herbstzeitlose nicht nach Knoblauch. Für einen einfachen Test werden die Blätter zwischen den Fingern zerrieben. Dabei entfaltet sich der charakteristische Knoblauchgeruch (sofern es sich um Bärlauch handelt) noch intensiver.
![]() Form und Farbe
Geruch und Geschmack Bärlauch riecht ähnlich wie Knoblauch, schmeckt jedoch nicht so intensiv wie Knoblauch. Geruch und Geschmack erinnern ein wenig an Schnittlauch.
Inhaltstoffe und Gesundheitswert Bärlauch beinhaltet ätherisches Öl mit verschiedenen Schwefelverbindungen.
Naturheilkunde Bärlauch wird auch in der Naturheilkunde angewandt:
Verwendung und Zubereitung Beim Bärlauch handelt es sich um eine Gewürzpflanze. Die jungen Blätter werden gern als Knoblauchersatz verwendet. Beim Trocknen, Gefrieren und Einlegen verlieren die Blätter viel von ihrem einzigartigen Geschmack. Deshalb wird Bärlauch am besten frisch gepflückt verwendet. Aus Bärlauch lassen sich wunderbare Frühlingsgerichte zaubern. Bärlauch sollte am besten roh gegessen beziehungsweise gekochten Speisen erst ganz am Schluss untergemischt werden. So behält er sein Aroma.
Bärlauchtrunk Gewaschene Bärlauchblätter in warme Milch einlegen. Rund drei Stunden rasten lassen. Anschließend durch ein Sieb filtern. Die Milch langsam und schluckweise trinken. Dieser Trunk ist äußerst magenverträglich.
Bärlauchtinktur Zerkleinerte, gewaschene Blätter in einem hochprozentigen Alkohol ansetzen. Diesen Ansatz ungefähr 14 Tage an einem warmen, sonnigen Platz stehen lassen. Die Blätter herausfiltern und die Tinktur in einer dunklen Flasche luftdicht verschlossen aufbewahren. Bei Bedarf täglich zehn bis zwölf Tropfen mit Wasser verdünnt einnehmen. Die Bärlauchtinktur wirkt bei Magen-Darmbeschwerden, wirkt vorbeugend gegen Arteriosklerose und reguliert einen erhöhten Blutdruck. |